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LA FÔRET DE MADEMOISELLE TANG
Fortgehen oder bleiben? Der Film porträtiert mehrere Generationen einer Familie vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart, die angesichts der grossen gesellschaftlichen Umwälzungen in China mehrfach vor der Entscheidung stehen, die Heimat zu verlassen.
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Filme
The Egret River (Vorfilm)
In ihrem poetischen, handgezeichneten Animationsfilm erzählt Liu Wan-Ling die Geschichte eines Wachmanns, der in einer grossen Stadt arbeitet. Inmitten der Hochhäuser entdeckt er ein kleines Stückchen unbebaute Wildnis und begegnet dort bei seinen Besuchen einem Seidenreiher. Eine tiefe Beziehung zwischen Mensch und Natur entwickelt sich, die selbst die zerstörerischen Aktivitäten der heranrückenden Baumaschinen überdauert.
Regie Wan-Ling Liu Dauer 20' Sprache ohne Dialog Land Taiwan Jahr 2022La forêt de Mademoiselle Tang
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts, zur Zeit des Opiumkriegs, lebt Hio Tang, ein talentierter, aber relativ armer Tischler, mit seiner Frau und ihrem Sohn Siao Yi im Südosten Chinas. Weil die Europäer den Hafen blockiert haben, kann er eine wichtige Bestellung nicht nach Kambodscha liefern. Unter den harten Bedingungen gelingt es ihm nur knapp, die Bedürfnisse seiner Familie zu decken, dennoch verlieren sie nicht ihren Optimismus und halten zusammen. Im Laufe der Jahre verrichtet Hio Tang weiterhin Holzarbeiten im Rhythmus der vergehenden Tage und gibt sein Wissen an seinen Sohn weiter. So vergeht die Zeit während der grossen Umwälzungen in China, und gleichzeitig eröffnet sich uns eine dramatische Familienchronik über mehrere Generationen. Immer wieder steht die Familie vor der Frage, ob sie nun fortgehen oder bleiben soll. Erst 1940, unter der japanischen Besatzung, entscheidet sich der Sohn von Siao Yi letztendlich, ins Exil zu gehen.
Der französisch-kambodschanische Regisseur Denis Do gewährt uns in seinem zweiten Langfilm «La fôret de Mademoiselle Tang» einen berührenden Einblick in die chinesische Gesellschaft und ermöglicht es so, ihre jüngste Geschichte besser zu verstehen. Der Film wird begleitet von wunderschöner Filmmusik, komponiert von Thibault Kientz-Agyeman, der auch traditionelle chinesische Instrumente wie das Erhu in die Musik integrierte. Denis Do und Kientz-Agyeman hatten bereits für Dos erfolgreichen Debütfilm «Funan» zusammengearbeitet, der 2018 am Fantoche begeisterte und am Festival d’Annecy den Cristal für den besten Langfilm gewann. (Xenia Nguyen)